Frauen
sind in der Feuerwehr noch immer unterrepräsentiert. Der Anteil der
weiblichen Angehörigen im aktiven Dienst ist in den vergangenen Jahren
langsam auf derzeit circa sieben Prozent gestiegen. Dabei ist in den
alten Bundesländern der Anteil mit knapp sechs Prozent im Durchschnitt
dabei deutlich niedriger als in den neuen Bundesländern, wo er bei rund
elf Prozent liegt. Eine stärkere Beteiligung ist in den
Jugendfeuerwehren zu verzeichnen. Dort sind durchschnittlich mehr als
20 Prozent der Mitglieder Mädchen, wobei hier kein großer Unterschied
zwischen den neuen und alten Bundesländern festzustellen ist.
Langfristig
strebt der Deutsche Feuerwehrverband an, den jetzigen Mitgliederstand
der Feuerwehrfrauen im aktiven Dienst zu verdoppeln. Mädchen und Frauen
sollen verstärkt für bürgerschaftliches Engagement gewonnen werden.
Letztlich hängt davon auch ab, die Leistungsfähigkeit des Brand- und
Katastrophenschutzes langfristig zu sichern.
Damit dies
gelingt, wurde im Jahr 2005 vom DFV unter Beteiligung der Deutschen
Jugendfeuerwehr ein Forschungsprojekt „Mädchen und Frauen in der
Feuerwehr“ initiiert. Mit finanzieller Unterstützung des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ging ein
Forschungsteam (Prof. Angelika Wetterer, Dr. Margot Poppenhusen, Dr.
Anja Voss) zunächst einmal auf die Suche nach Gründen für das
Fernbleiben von Frauen in der Feuerwehr. Diese lagen beispielsweise in
der mangelnden Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie, aber auch in den
Umgangsformen sowie in der mangelnden Sichtbarkeit von
Feuerwehrfrauen als ein ganz normaler Bestandteil der Feuerwehr.
Anschließend
wurden Leitlinien für Modellprojekte entwickelt, die die Integration
von Mädchen und Frauen in die Feuerwehr fördern. Den Abschlussbericht
der Forscherinnen gibt es als Download sowie auf einer CD, die beim
Bundesministerium kostenfrei angefordert werden kann. Zudem wurde der
Bericht allen Stadt-, Kreis- und Landesfeuerwehrverbänden zugesandt.
In einem
Folgeprojekt im Rahmen des Programms „Generationsübergreifende
Freiwilligendienste“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend werden die Modellprojekte durch geeignete Maßnahmen
umgesetzt. Dazu gehört etwa eine bessere Öffentlichkeitsarbeit für
Feuerwehrfrauen ebenso wie bundesweite Regionalkonferenzen, auf denen
Möglichkeiten zur Fortbildung und Vernetzung angeboten werden. Auch
eine Bundeskonferenz für die Deutsche Jugendfeuerwehr wurde
durchgeführt. Hinzu kommt der Internetauftritt
www.feuerwehrfrauen-netzwerk.org, auf der Veranstaltungshinweise,
Handreichungen, Kontaktdaten und Fachempfehlungen veröffentlicht
werden. Einen weiteren Baustein bilden die Handreichungen zu den Themen
„Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt“, „Vereinbarkeit von Familie und
Ehrenamt“, „Schwangerschaft und Feuerwehrdienst“ sowie „Übertritt statt
Austritt – Übergang von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung“.
Auch diese Materialien wurden an die Basis versandt – die anhaltend
hohe Nachfrage sowie die Zahl der Downloads von der Website zeugt vom
Bedarf und Interesse vor Ort.
Die
organisationsinternen Maßnahmen werden durch Veranstaltungen auf
Länderebene weitergeführt: Vom Truppführerlehrgang mit Kinderbetreuung
(Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt) über teils
länderübergreifende Regionalkonferenzen und die Schulung für
geschlechtergerechte Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Begleitung des
Übergangs von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung. Hinzu kommen
Schulungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und ein
Mentoring-Projekt.
Die
Feuerwehr-Jahresaktion „Frauen am Zug“ ergänzt nun diese eher nach
innen gerichteten Maßnahmen. Vielfach ist das Bild der Feuerwehr in der
Öffentlichkeit nicht zeitgemäß: Freiwillige Feuerwehr beinhaltet
heutzutage nicht mehr nur Feuer löschen wie vor über 150 Jahren, als
die ersten Feuerwehren von ehrenamtlich engagierten Menschen gegründet
wurde. Das Einsatzspektrum hat sich vor allem in den letzten Jahren
gewaltig vergrößert. Um das Netz der helfenden Hände am Leben zu
erhalten, benötigen wir Einsatzkräfte, die in ihrer Vielseitigkeit dem
vielfältigen Einsatzgeschehen gleichkommen – die
Feuerwehr-Jahresaktion „Frauen am Zug“ ist hier ein weiterer Schritt
auf dem richtigen Weg.
Die Freiwillige Feuerwehr bietet ihnen als aktives Mitglied:
Wir erwarten von Ihnen:
Welchen Beruf sollte ich als Mitglied der freiwillige Feuerwehr gelernt haben?
Ob Sie Handwerker, Beamter, Laborant, Student, Schüler, Ingenieur, Landwirt, Hausfrau, Programmierer oder Busfahrer sind: Jeder ist als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr geeignet und gleichberechtigt.
Muss ich besonders sportlich sein?
Wenn Sie physisch durchschnittlich belastbar sind, reicht dies für den Feuerwehralltag. Lediglich von Trägern von Atemschutzgeräten wird eine gute Kondition erwartet und in regelmäßigen Abständen von einem Arzt geprüft.
Welche Aufgabe haben Frauen bei der Feuerwehr?
Männer und Frauen sind bei der Feuerwehr gleichberechtigt. Sie bekommen die gleiche Ausbildung und haben die gleichen Aufgaben. Dabei wird bei allen Mitgliedern auf die physische und psychische Belastbarkeit Rücksicht genommen.
Wann finden die Feuerwehrdienste statt?
Übungs- und Ausbildungsdienste finden nach Feierabend und am Wochenende statt. Zu Einsätzen wird rund um die Uhr über Funkmeldeempfänger alarmiert.
Was kostet die Mitgliedschaft in der Feuerwehr?
Eine Menge Freizeit, aber sonst nichts. Ein Mitgliedsbeitrag wird selbstverständlich nicht erhoben, die komplette Ausrüstung stellt die Feuerwehr.
Wenn Sie sich als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Schieder-Schwalenberg bewerben möchten oder weitere Informationen über den Dienstbetrieb wünschen, kommen Sie doch einfach mal zu uns! An den Dienstabenden können Sie sich bei uns weiter informieren und sich den Ausbildungsdienst gerne einmal ansehen.
Telefonisch können Sie sich mit unseren Löschzugführern und Löschgruppenführern unter den angegebenen Telefonnummern in Verbindung setzen.
Wir freuen uns auf Sie!
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