Alarmübung

31.7.2007, 18:49 Uhr | Einsätze

Chlorgasalarm im Schiederaner Freibad
Übung für eine Sondereinheit aus dem lippischen Südosten und den Löschzug Schieder

ImageNur eine Simulation:  Alarm für den Löschzug Schieder: Im Freibad tritt hochgiftiges Chlorgas aus. Schon beim Sondieren der Lage ziehen sich zwei Feuerwehrmänner unter schwerem Atemschutz Verätzungen an der Haut zu. Einsatzleiter und Löschzugführer Mike Mundhenke, entscheidet darauf, den ABC-Zug Lippe-Südost zu alarmieren – die Spezialisten für gefährliche Stoffe und Güter.Was sich so dramatisch anhört, ist in diesem Fall glücklicherweise nur eine Übung. Aber das merken die Feuerwehrleute erst vor Ort. Das Training des Ernstfalles ist unverzichtbar. Alle Wege rund um das Freibad lässt Mundhenke absperren. Eigene Kameraden schickt er nicht mehr an das Gasleck. „So vorzugehen und keine Einsatzkräfte einer zusätzlichen Gefahr auszusetzen, ist schon richtig, weil bei dieser Lage keine Menschen mehr direkt bedroht sind“, erläutert Jörg Mengedoht von der Blomberger Feuerwehr. Er ist selbst in dem ABC-Zug aktiv.

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„Hier geht es um die Sicherheit“
Jörg Mengedoth

ImageDieser Zug verfügt über besondere Geräte und Ausrüstungen. Gebildet wird die 30-köpfige Einheit aus Blomberger und Barntruper Feuerwehrleuten. Nach dem Eintreffen der Spezialisten dekontaminieren sie zunächst die Kameraden, die sich Verätzungen zugezogen haben, unter der Dusche. Danach machen sich vier Feuerwehrleute in einem Vollschutzanzug bereit. Der Zugführer des ABC-Zuges, Stefan Gödeke, überwacht die Ausrüstung der Einsatzkräfte.
 „Das dauert aber lange“, meint der Vorsitzende des Freibadvereins, Bodo Schultz, besorgt. – „Hier geht es ja auch nicht um Geschwindigkeit, sondern um Sicherheit“, erklärt ihm Mengedoht. „Menschen sind nicht unmittelbar gefährdet. Im Ernstfall würden jetzt zwei Männer unter Atemschutz mit einem Sprühstrahl austretendes Gas niederschlagen. Aber da es eine Übung ist, denken wir sie uns.“

Inzwischen sind die Einsatzkräfte in den schweren Schutzanzügen bereit, zwei Helfer hat jeder zum Anlegen der Ausrüstung gebraucht. „Die sind in den Anzügen vollkommen autark, eigenes Funk- und Atemsystem. Selbst der Reißverschluss schließt vollkommen luftundurchlässig", erläutert Mengedoht. So ausgerüstet, machen sich zwei Feuerwehrleute an die Arbeit. Schnell ist das vermeintlich defekte Ventil gesichert und Gas kann nicht mehr austreten.

Jetzt müssen auch die Anzüge der beiden Einsatzkräfte dekontaminiert werden. „Die müssen jetzt gründlich abgewaschen werden, weil das Chlorgas an den Anzügen haftet. Erst dann können sie die Anzüge ausziehen“, so Mengedoht. Dafür seien dann aber einfache Schutzanzüge und normaler Atemschutz ausreichend.


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