Auf Grund der Sperrung der Fürstenbrücke in Schieder, in Verbindung mit der geschlossenen Überfahrt des Staudamms in Glashütte, sind die Ortsteile Siekholz, Glashütte und die Hainbergsiedlung zurzeit nur noch über Blomberg erreichbar. Dadurch können auch die Alten- und Pflegeheime Haus Fahrenbusch und Haus Tabor nicht zeitgerecht angefahren werden.
Zur Sicherung des Brandschutzes sowie zur Einhaltung der Hilfsfristen wurde durch die Feuerwehr Schieder-Schwalenberg, in Absprache mit dem Kreis Lippe, auf dem Phoenix Contact Gelände eine „ständig besetzte Wache“ mit einem Löschgruppenfahrzeug eingerichtete. Hier werden zur Zeit 10 Kameraden für den Alarmfall vorgehalten. Zudem wurde durch Änderung der Allgemeinen Alarm- und Ausrückordnung, auch durch Mitalarmierung der Feuerwehr Blomberg, der Schutz der Bevölkerung sichergestellt.
Durch den Kreis Lippe / Bevölkerungsschutz wird zudem ein zusätzlicher Rettungswagen an der Rettungswache in Blomberg vorgehalten.
Berthold Lockstedt und Dr. Ute Röder vom Kreis Lippe bedanken sich bei der Feuerwehr Schieder-Schwalenberg für ihre Bereitschaft
Fundament blockiert den Bohrer
Schieder-Schwalenberg. Das Hindernis, das den Bohrer unter der Fahrbahn der Fürstenbrücke blockiert hatte, ist weg. Die Rohre für den Niese-Durchbruch wurden verlegt, während die Freiwillige Feuerwehr auf ungewöhnliche Weise für Brandschutz sorgte.
Samstagmorgen um 10 Uhr war die Welt an der Bahnhofstraße in Schieder schon (fast) wieder in Ordnung. Berthold Lockstedt und Dr. Ute Röder vom Kreis Lippe standen vor einer Baustelle, an der nicht mehr viel von den Aktivitäten der durchgearbeiteten Nacht zeugte. Sie zeigten sich erleichtert, dass die Aktion nicht so schwierig gewesen war, wie befürchtet. Sogar die Rohre waren schon drin. Der Bitumenkies folgte am Nachmittag, so dass der Verkehr gegen 17 Uhr wieder fließen konnte.
Wie berichtet, hatte der festsitzende Bohrer unter der Fahrbahn für eine hektische Suche nach Lösungsmöglichkeiten gesorgt. Aufreißen der Fahrbahn und damit das Industriegebiet, zwei Altenheime und die Ortsteile Siekholz, Kamerun und Glashütte vom Brandschutz aus Schieder abschneiden, war Möglichkeit Nummer 1. Die Fahrzeuge der Feuerwehr aus Schieder hätten, bei einem Umweg über Blomberg, die Ortsteile nicht in der vorgeschriebenen Zeit erreichen können. Den Bohrer drin zu lassen, bis der Weg über den Staudamm wieder befahrbar ist, war die zweite Möglichkeit.
Die endgültige Lösung der Verantwortlichen hieß: Aufbrechen der Fahrbahn übers Wochenende und Stationierung eines Löschfahrzeugs der Freiwilligen Feuerwehr Schieder-Schwalenberg mit Besatzung auf der anderen Seite der Fürstenbrücke. Falls weitere Unterstützung gebraucht werden würde, wäre die Feuerwehr Blomberg in Bereitschaft.
Die Firma Phoenix Contact habe mit der Zustimmung zur Nutzung ihres Geländes für optimale Bedingungen gesorgt, erklärte Mike Mundhenke, Leiter der Schieder-Schwalenberger Feuerwehr nach einer ruhigen Freitagnacht. Vier Schichten mit jeweils neun Angehörigen der Wehr waren für den Einsatz bis Sonntagabend geplant. Darunter jeweils eine Führungskraft, ein Maschinist und mindestens vier Atemschutzgeräteträger. Das alles in einer Woche zu organisieren, war schwierig. „Normalerweise dauert so etwas länger, aber ich kann mich auf meine Kameraden verlassen”, betonte Mundhenke.
Zum Glück der Ehrenamtlichen hatte der Bautrupp die wichtigsten Arbeiten aber schon früh abgeschlossen. Von Freitagabend 18 bis Samstagmorgen 9 Uhr hätten die Arbeiten an der Straße gedauert, so Polier Marco Neukirch, der danach einfach nur noch ins Bett wollte. Die Ursache für den festsitzenden Bohrer war demnach das Fundament der alten Fürstenbrücke. Dessen Position sei in Absprache mit Dr. Elke Treude vom Landesmuseum Detmold vor der Beseitigung der Steine mit GPS-Daten genau festgehalten worden, erklärte Berthold Lockstedt.
Bericht und Bild Lippische Landeszeitung/K.Krull
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