Lippische Einsatzkräfte “verreisen”: Wir sind dann mal weg !

29.7.2014 | Nachrichten

Innerhalb der letzten 12 Stunden sind Lippische Einsatzkräfte gleich 2 mal auf Reise gegangen – auch wenn es zur Urlaubszeit passen würde, es war kein Urlaub.

Gestern ist der “BTP 500 NRW” aufgerufen worden, heute die “Bezirksreserve Verband 04 der BezReg DT”. Wer nicht gerade vom Fach ist, dem sagen diese Abkürzungen natürlich gar nichts.

Zeit für uns *tada* einmal Licht in die Abkürzungen zu bringen:

Beim “BTP 500 NRW”, der gestern zur Bombenentschärfung in Minden war, handelt es sich um einen sog. Betreuungsplatz. Die 500 steht dabei für rund 500 Personen, die durch diesen Betreuungsplatz betreut werden können. Er besteht aus verschiedenen rettungsdienstlichen Komponenten und wird von ca. 70 Helfern der verschiedenen Hilfsorgansationen betrieben. Benötigt wird er z.B. bei einer Bombenentschärfung bei der viele Leute ihr zu Hause verlassen müssen und betreut werden müssen. Die Einsatzkräfte kehrten übrigens in den frühen Morgenstunden zurück.

Fast zeitglich war dann die Nacht für die Einsatzkräfte der “Bezirksreserve Verband 04 der BezReg DT” vorbei. Dabei handelt es sich hauptsächlich um vorgeplante Feuerwehr-Einheiten. Ziel ist für die Bezirksreserve das Münsterland, das gestern abend buchstäblich “abgesoffen” ist. Da die Münsteraner Kolleginnen und Kollegen nach einer anstrengenden Nacht auch mal schlafen müssen, übernehmen die rund 145 Einsatzkräfte der Bezirksreserve 04 aus den Kreisen Gütersloh und Lippe mit 31 Fahrzeugen zumindest einen Teil der Arbeit.

Sowohl der Betreuungsplatz, als auch die Bezirksreserve sind Konzepte des Landes NRW. Damit ist sichergestellt, dass überall diese Reserven vorgehalten werden – in der Regel sind sie auch immer gleich ausgestattet.

Wer es ganz genau wissen will, der findet alles über die NRW-Einheiten unter:

http://www.lippeschutz.de/rettungsdienst/sanitaetseinheiten/

und

http://www.lippeschutz.de/katastrophenschutz/sondereinheiten/

Ein cleveres System – kann aber wie immer nur dann funktionieren, wenn es auch HelferInnen (sowie deren Familien und Arbeitgeber) gibt, die sich z.B. heute um kurz vor 5h vom Pieper wecken lassen, in aller Eile Klamotten packen und dann einfach losfahren. Gut zu wissen, dass es viele Helfer in NRW gibt, die so handeln. Hoffentlich brauchen wir keines der Systeme so schnell in Lippe.

(Text und Foto: Bevölkerungsschutz Kreis Lippe – Lippeschutz).

Das Ministerium für Inneres und Komunales des Landes Nordrhein-Westfalen in einer Pressemitteilung

29.07.2014 – Über 5.000 Einsätze von Feuerwehr und Polizei nach Unwetter im Münsterland – Innenminister Jäger dankt den Einsatzkräften

Heftige Gewitter mit starken Regenfällen haben gestern Abend in Teilen Nordrhein-Westfalens schwere Schäden verursacht. Besonders betroffen war das Münsterland mit der Stadt Münster und den Kreisen Steinfurt, Borken und Warendorf. Zwei Menschen kamen ums Leben: Ein 76-jähriger Mann ertrank in Münster in seinem Keller. Eine Frau wurde in ihrem Auto von einem Baum erschlagen. Straßenunterführungen standen unter Wasser, umgestürzte Bäume blockierten die Fahrbahnen. Mehrere Autos blieben liegen. Die Feuerwehren und Polizei sind heute immer noch im Dauereinsatz. Bisher rückten sie über 5.000 Mal aus. Das teilte Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf mit.
Der Innenminister Jäger dankt den Kräften der Feuerwehren, der Hilfsorganisationen und des THW für ihren unermüdlichen Einsatz. Er sagte dem alarmierten Krisenstab der Bezirksregierung Münster weitere Unterstützung bei der Bekämpfung der Wassermassen zu.
Im Rahmen der vorgeplanten, landesweiten überörtlichen Hilfe unterstützen Kräfte aus den Regierungsbezirken Detmold und Arnsberg das Münsterland. Das Konzept greift immer dann, wenn die Leistungsfähigkeit einzelner Kreise oder Städte nicht ausreicht. “Es zeigt sich, dass unser System der solidarischen Hilfe funktioniert. Feuerwehren und Hilfsorganisationen sind gut aufgestellt”, hob Jäger hervor.

Pressemitteilungen, Gefahrenabwehr, Polizei – MIK NRW





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