Extertal-Bösingfeld (kte). Gewitter, heftige Regenschauer und viel Wind – mit dem Wetter war wahrlich nicht zu spaßen. Vor allem machte es den 810 Teilnehmern, Organisatoren und Helfern des 34. Kreisjugendzeltlagers der lippischen Feuerwehr keine Laune. Ursprünglich sollte das Treffen drei Tage dauern – am Samstagnachmittag wurde es aber abgebrochen.
Am Morgen die Krisensitzung auf dem Gelände des Schulzentrums in Bösingfeld: Die Jungfeuerwehrwarte aus den einzelnen Gruppen sitzen zusammen. Es folgen Besprechungen mit den gesamten Führungskräften. Dann der gemeinsame Beschluss: Das Zeltlager wird zur Sicherheit der Kinder abgebrochen, wie sich Hans-Georg Matthias, Pressewart der mit der Organisation betrauten Freiwilligen Feuerwehr Extertal erinnert. Bittere Ironie schwingt in seiner Stimme mit, als er erzählt, die Begrüßung habe bei strahlendem Sonnenschein stattgefunden – ebenso wie die Verabschiedung nach dem Abbruch.
Aus dem gesamten Kreisgebiet waren die Jugendfeuerwehren, sowie die
Jugendgruppen des THW aus Lemgo und Detmold der Einladung der Feuerwehr
Extertal gefolgt. Sogar die Jugendgruppe der Feuerwehr aus Tangerhütte,
der Partnerstadt der Gemeinde, kam zum ersten Mal angereist. Wenngleich
das Wetter zu wünschen übrig ließ, gabs ein Trostpflaster: Das Team
heimste den dritten Platz für das schönste Bobby-Car ein.
Und überhaupt: Eigentlich hatte der Regen der Stimmung keinen Abbruch
getan. Ja, man könnte meinen, er hätte die Laune gesteigert: „Wir
hatten immer eine Beschäftigung, haben Karten gespielt, Witze erzählt
oder gequatscht. Langweilig war es nie“, erzählen alle durcheinander.
Einzig auf dem Weg zum Essen und nachts zur Toilette habe der Regen
gestört. „Wir waren froh, als wir wieder im Zelt waren.“ Was durchaus
verständlich ist, wenn man wie die Mädels barfuß über den Rasen huscht.
Einige Teilnehmer hielten denn auch trotz allgemeinen Abbruchs bis
Sonntag aus. Wir haben den Kindern freigestellt, ob sie fahren möchten,
so Leiterin Raffaela Jaschinski. Diejenigen, die blieben, waren sich
einig: „Das schöne am Zelten ist gerade bei schlechtem Wetter die
Gemeinschaft.“
„Ich fand den Regen lustig, habe Musik gehört und mit den anderen
Blödsinn gemacht“, erinnerte sich Joscha. „Die Extertaler haben sich
soviel Mühe gegeben. Schade, dass alles ins Wasser gefallen ist“,
ergänzte Raffaela Jaschinski. „Aber wir lassen uns die Laune nicht
verderben.“ Regen hin oder her.
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