Schnelle Rettung aus der Luft: Bundesinnenministerium finanziert neue Zivilschutz-Hubschrauber
Das Bundesministerium des Innern (BMI) wird das bewährte System der Luftrettung durch die Beschaffung der neuen Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Typs EC 135 T2i der Firma Eurocopter maßgeblich und zukunftsorientiert erneuern. In den kommenden zwei Jahren werden zwölf Luftrettungszentren mit diesem hochwertigen Fluggerät ausgestattet. Nach der Auslieferung aller neuen Zivilschutz-Hubschrauber besitzt der Bund die modernste Flotte in der Luftrettung. Dr. Rüdiger Kass, Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium für Angelegenheiten der Bundespolizei, übernimmt die ersten zwei von insgesamt sechzehn ZSH bei Eurocopter in Donauwörth. Dazu sagt Dr. Kass: "Wenn die Rettung aus der Luft kommt, ist diese schnell, kompetent und in Zukunft auch mit bester Technik ausgestattet."
Die EC 135 T2i löst die bisher eingesetzten Maschinen des Typs BO 105 CBS-5 und Bell 212 ab
Eine Vielzahl technischer Neuerungen sind Merkmale in der Ausstattung der neuen ZSH. Diese sind unter anderem generelle Produktverbesserungen wie höhere Zuladung, erhöhte Startleistung, verbesserte Leistung für Höhen- und Hochtemperaturflüge, Anti-Kollisions-Warnsystem, Terrain-Mapping/Navigationssystem EuroNavIV, modernste kombinierte Navigations-/Flugfunk-systeme und damit eine Gewichtsoptimierung, Satellitenfunknetztelefon für Sprache/Daten, HS-Datenaufzeichnungssystem, Sanitätsschnellwechselausstattung, geringes Gewicht und schnelle Ausbaubarkeit für Hubschrauber-Profiländerung bei anderen Missionsaufgaben.
Zusätzlich werden alle Zivilschutz-Hubschrauber des Bundesministeriums des Innern mit dem aktiven Hinderniswarnsystem HELLAS (Helicopter Laser Radar) ausgestattet. Dieses weltweit einzigartige System warnt vor dem Einflug in Hindernisse unter Sichtflugbedingungen bei Tag und Nacht und leistet so einen erheblichen Beitrag zur Steigerung der Flugsicherheit.
Die orangefarbenen Hubschrauber des Zivilschutzes sind Teil des Ausstattungspotenzials, das der Bund den Ländern für den Katastrophen- und Zivilschutzfall zur Verfügung stellt. Mit ihrer Hilfe können
– Schwerverletzte nach erster Behandlung vor Ort abtransportiert,
– Schadensstellen erkundet und überwacht,
– Bevölkerungsbewegungen beobachtet und gelenkt, sowie
– radioaktive Strahlung aus der Luft gemessen sowie
– Spezialisten und Material herbeigeschafft werden.
Jeder Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes führt eine komplette Notarzt-Ausstattung mit und kann bis zu zwei Verletzte liegend transportieren. Besetzt sind die ZSH mit je einem Notarzt und Rettungsassistenten, die von den jeweiligen Trägern des Luftrettungszentrums gestellt werden.
Die Bundespolizei ist für den gesamten Flugbetrieb verantwortlich. Sie wartet die Hubschrauber mit eigenem Personal in fünf Bundespolizei-Fliegerstaffeln und stellt die Piloten. Ein besonderer Nutzen liegt in der Fortbildung der Piloten der Bundespolizei: Diese bekommen durch die mehr als 17.000 Einsätze pro Jahr, häufig unter erschwerten Bedingungen, eine hervorragende Flugerfahrung.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nimmt alle Aufgaben der Verwaltung wahr, die sich aus dem Betrieb ergeben.
Insgesamt stattet das Bundesinnenministerium zurzeit 12 Luftrettungszentren mit Hubschraubern des Zivilschutzes aus. Das BMI hat seit 1971 mit seinen Hubschraubern einen maßgeblichen Beitrag für den Aufbau des heute fast flächendeckenden Luftrettungsnetzes in Deutschland geleistet. Auch weiterhin stellt es Hubschrauber für den Bevölkerungsschutz zur Verfügung.
Das hochwertige Rettungsmittel fliegt vorrangig in einem Radius von etwa 50 km und bringt Notarzt und Rettungsassistenten mit ihrer medizinischen Ausstattung schnell an den Einsatzort.
Weitere Informationen auf www.bmi.bund.de und www.bbk.bund.de
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