ABC 2/Gefahrgutunfall

26.6.2012, 18:01 Uhr | Einsätze

„Läuft unbekannte Flüssigkeit aus – 3 verletzte Personen“ so die Lage zu der die Einheiten der Feuerwehr Schieder-Schwalenberg, Barntrup und Blomberg sowie des Rettungsdienstes der Johanniter Unfallhilfe nach Schwalenberg zur Firma NordiTube alarmiert wurden.

Die Lippische Landeszeitung berichtet wie folgt:

Chemikalien-Alarm bei „NordiTube“
Feuerwehr aus Schieder-Schwalenberg, Blomberg und Barntrup probt in Schwalenberg den Ernstfall

Schieder-Schwalenberg. „ABC-Alarm. Auslaufende Chemikalien.“ So lautete gestern Abend der Alarm für die Feuerwehr Schieder-Schwalenberg. Einsatzort: Julius-Müller-Straße, Firma „NordiTube“. Doch im Gegensatz zum echten Großeinsatz im April 2010 bei OWL Entsorgung in derselben Straße war es diesmal nur eine Übung.

Acht Minuten nach dem Alarm um 18 Uhr erreichen die ersten Fahrzeuge des Löschzuges Schwalenberg das Gelände von „NordiTube“. „Bei Umfüllarbeiten mit Chemikalien ist etwas ausgelaufen. Eine Person hat sich dabei verletzt. Zwei weitere wollten zu Hilfe kommen und haben sich ebenfalls verletzt“, schildert Dennis Rubart, Unterbrandmeister in der Blomberger Feuerwehr, das Szenario.

Jetzt gilt es, zunächst die Verletzten zu finden und in Sicherheit zu bringen. Schutzausrüstung, inklusive Atemschutzmasken ist Pflicht. „Einer ist bewusstlos“, sagt Rubart, der mit Schieder-Schwalenbergs Wehrführer Mike Mundhenke, und dessen Stellvertreter Kai-Uwe Deilke etwas abseits steht und beobachtet, wie die Kameraden die „Verletzten“ finden und aus dem Gefahrenbereich bringen.

Inzwischen ist ABC-Vollalarm der Stufe 2 ausgelöst worden. Die Löschgruppe Lothe, die komplette Schwalenberger Wehr, der Löschzug Schieder, der ABC-Zug Blomberg-Barntrup und die Johanniter Unfallhilfe rücken an. 56 Feuerwehrleute und zwölf Fahrzeuge werden es zum Schluss sein.

Murat Bas, Produktionsmanager von NordiTube, beobachtet gespannt den Ablauf. „Wir stellen Schläuche aus Polyesterfaserstoffen zur Kanalsanierung her und legen viel Wert auf Sicherheit“, erklärt er. Die Übung geschieht auch auf Wunsch der Geschäftsführung. Die ABC-Spezialisten haben derweil eine Dekontaminationsstation aufgebaut. Die sieht ein bisschen aus wie eine große Dusche. Die drei „Verletzten“ werden „dekontaminiert“ und anschließend von den Sanitätern übernommen.

Andere Wehrleute nehmen Messungen vor, während zwei Mann in schweren, roten Komplett-Schutzanzügen von Jörg Bertram, dem Leiter des ABC-Zuges, letzte Anweisungen erhalten. Dann rücken sie vor, erkunden die Lage und geben die Bezeichnungen auf den Fässern an die Einsatzleitung weiter. Um 19 Uhr 20 erklärt Mundhenke die Übung für beendet.

So ganz zufrieden ist ABC-Mann Bertram noch nicht: Die Kommunikation sei nicht optimal gelaufen, merkt er an. Fahrzeuge zu nah am Unfallort, nicht großzügig genug abgesperrt, meint er. All dies wird in der abschließenden Manöverkritik zur Sprache kommen. Mike Mundhenke hat sich notiert, wo es aus Sicht der Wehrführung noch hapert. Aber genau darum gehe es ja auch: „Jetzt können wir sehen, was noch zu verbessern ist.“ (khk)

 





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