Kreismusikfest in Schwalenberg

28.8.2009 | Nachrichten

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ImageSchwa­len­berg (lig). 100 Jahre – das ist schon ein be­son­de­rer Grund zum Fei­ern und so reih­ten sich die Gra­tu­lan­ten beim Fest­kom­mers des Mu­sik­zu­ges Schwa­len­berg der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Schie­der-Schwa­len­berg der Reihe nach ein. Auf­ge­lo­ckert wur­den die vie­len Glück­wün­sche durch mu­si­ka­li­sche Ein­la­gen des Ge­burts­tags­kin­des, die da­bei nicht nur in­stru­men­tal ihre Qua­litäten un­ter Be­weis stell­ten, son­dern auch mit Ge­sangs­ein­la­gen auf­war­te­ten.

»Es ist heute All­tag ge­wor­den, Mu­sik aus der Kon­serve zu hören und da­bei ist es ein un­be­schreib­li­ches Er­leb­nis, ge­mein­sam mit An­de­ren Töne aus ei­nem In­stru­ment her­vor­zu­brin­gen«, zi­tierte der Lei­ter des Mu­sik­zu­ges, Klaus Be­ge­mann den Kreis­mu­sik­zug­füh­rer und Mit­glied des Mu­sik­zu­ges Schwa­len­berg, Ot­mar Ake­meier-Meh­ret. 24 Mu­si­zie­rende im Al­ter von 13 bis 80 Jah­ren gehören dem Zug an, wo­bei kei­ner aus dem Zweig der Be­rufs­mu­si­ker stammt. In sei­nen 100 Jah­ren des Be­ste­hens hat der Mu­sik­zug viele Höhen und Tie­fen er­lebt und auch viele Mu­si­zie­rende kom­men und ge­hen ge­se­hen.

»Welch ein Wan­del«, sin­nierte Bür­ger­meis­ter Gert Klaus, selbst en­ga­gier­ter Mu­si­ker, »von der Marschmu­sik mit Pi­ckel­haube bis zum bun­ten Strauß Me­lo­dien.« Die da­ma­lige Feu­er­wehr­ka­pel­le, aus­sch­ließ­lich mit Blech­blas­in­stru­men­ten und ei­ner Trom­mel un­ter­wegs, sei mit dem heu­ti­gen Mu­sik­zug nicht zu ver­glei­chen. »Heute spie­len die Mu­si­ker viele Me­lo­dien, die das heu­tige Pu­bli­kum an­spre­chen und dies ist nur ei­ner ho­hen Leis­tungs­be­reit­schaft der Ak­teure und ei­ner pro­fes­sio­nel­len Lei­tung zu ver­dan­ken.« Er ü­ber­reichte an­sch­ließend die Eh­ren­ur­kunde des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len zum 100-jäh­ri­gen Be­ste­hen, un­ter­zeich­net vom In­nen­mi­nis­ter Ingo Wolf. Stadt­brand­in­spek­tor Rai­ner Pook lobte den Mu­sik­zug als Wer­be­trä­ger für die Stadt weit ü­ber die ei­gene Grenze hin­aus. »Wir sind stolz dar­auf, euch in un­se­ren Rei­hen zu ha­ben«, be­tonte er. »Mu­sik ver­leiht Spra­che, wo die Worte feh­len«, so Kreis­brand­meis­ter Karl-Heinz Bra­ke­mei­er, »und was wäre die Mu­sik ohne die Leu­te, die sie um­set­zen? Nur No­ten!« Sei­tens des Lip­pi­schen Feu­er­wehr­ver­ban­des hatte auch er eine Ur­kunde im Gepäck. Der Lan­des­st­ab­füh­rer der Mu­si­ker, Thors­ten Zy­wietz, be­zeich­nete die Mu­sik in der Feu­er­wehr als einen Teil der Ka­me­rad­schafts­pflege und der sinn­vol­len Frei­zeit­be­schäf­ti­gung. Dass der Mu­sik­zug aber nur sei­nen Fort­be­stand in der Ju­gend­ar­beit si­chern kann, hob der Lösch­zug­füh­rer des Lösch­zu­ges Schwa­len­berg Tho­mas Grytz her­vor und lobte das große En­ga­ge­ment der Mu­si­ker im Nach­wuchs­be­reich.

"100 Jahre Musikzug Schwalenberg … wenn das kein Grund zum Feiern ist!"


Unter diesem Motto begeht der Musikzug Schwalenberg der Freiwilligen Feuerwehr Schieder-Schwalenberg die Geburtstagsfeierlichkeiten im Jubiläumsjahr 2009.

Freitag, 28.08.09 – Festkommers "100 Jahre Musikzug Schwalenberg"
19.30 Uhr: Kranzniederlegung am Ehrenmal am Dohlenberg, danach Festkommers in der Schützenhalle mit anschließendem gemütlichen Beisammensein. Musikalische Untermalung durch den Musikzug Schwalenberg.

Samstag, 29.08.09 – Kreismusikfest 2009 des lippischen Feuerwehrverbandes
18.00 Uhr: Beginn des Kreismusikfestes

Die 5 Feuerwehrmusikzüge aus Blomberg, Heiden, Schlangen, Oerlinghausen und Schwalenberg und die 2 Feuerwehrspielmannszüge aus Detmold und Lage werden ab 17.30 Uhr in der Schützenhalle am Dohlenberg in Schwalenberg das Kreismusikfest ausrichten. Nachdem die Spielmanns- und Musikzüge ihr Repertoire dargeboten haben, wird nach den Festansprachen und Grußworten ein „Feuerwehrkreismusikzug“ aus den 5 Musikzügen einen bunten Strauß an Musikstücken aus verschiedenen Musikrichtungen dem Publikum präsentieren. Im großen Finale werden die beiden Spielmannszüge dazu stoßen. Dann werden alle 7 musiktreibenden Einheiten der lippischen Feuerwehren einige Titel zusammen vortragen.

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Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Blomberg
Am 10. Januar 1876 trafen sich die Mitglieder aus sechs Blomberger Vereinen um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Die Gründungsurkunde wurde am 03. Mai 1877 vom damaligen Bürgermeister Böhmer unterzeichnet. Zum Hauptmann der Feuerwehr wurde Heinrich Mische ernannt. Dieser hatte dann auch zusammen mit August Langemann die Idee einen “Spielmannszug” zu gründen. Beim Blomberger Schützenbataillon fragten sie nach, ob es möglich wäre zu diesem Zweck drei alte Trommeln zu übernehmen. Die Schüt­zen stimmten nach Umlaufbeschluß am 12. Januar 1878 zu, somit war der Musikzug gegründet. 1881 fand in Blomberg der Verbandstag des Lippischen Feuerwehrverbandes statt. Aus diesem Anlaß spielte der Musikzug am Nachmittag zum Rundmarsch. Am 25. Juli 1891 bekam der Musikzug die Erlaubnis, sich am Ausflug des “Kampfgenossen Landverein” zum Köterberg am 02. August zu beteiligen. Im Jahre 1897 fanden die Verbandstage der lippischen Feuerwehren wiederum unter der Beteiligung des Musikzuges in Blomberg statt. Immer wieder wird auch die musikalische Um­rahmung der Generalversammlungen der Feuerwehren erwähnt. Diese Tradition ist bis heute erhalten geblieben. Einem Protokoll vom 22. Januar 1911 ist zu entnehmen, daß der Kapellmeister Kollmeier für die Leitung des Musikzuges 25,- Reichsmark er­halten solle. Auch früher mussten musikalische Leiter schon teuer bezahlt werden! 1912 beantragte der Musikzug schriftlich, eine eigene Kasse führen zu dürfen. Als monatlicher Beitrag sollten 20 Pfennige pro Mitglied festgesetzt werden. Auch über die Zeit des ersten Weltkrieges sind leider keine Aufzeichnungen vorhanden. Am 04. Januar 1920 wurde von den Mitgliedern der Wunsch geäußert, alle Instrumente wieder instandzusetzen um somit die Tätigkeit wieder aufnehmen zu können. In einer Versammlung am 03. Dezember 1929 wird beschlossen, dem Musiker Leffmann aus Barntrup gegen eine Entschädigung von 9,- RM die musikalische Leitung des Musikzuges zu übertragen. 1936 wurde dem Ehrenmitglied und Gründer der Wehr zu seinem 92. Geburtstag ein Ständchen überbracht. Auch über die Zeit des zweiten Weltkrieges sind keine Aufzeichnungen vorhanden.

Nach dem zweiten Weltkrieg nahm der Musikzug im Jahre 1953 seine Tätigkeit wieder auf. Der erste Auftritt war am 02. November 1953 anläßlich der Silberhochzeit. Karl Schlüter wurde seit 1959 offiziell als musikalischer Leiter geführt, obwohl er diese Tätigkeit bereits seit 1957 ausübte. 1980 übernahm diese Aufgabe Dietmar Hilger aus Blomberg, der jetzige musikalische Leiter des Musikzuges. In der heutigen Zeit gehört zu den immer wiederkehrenden Aufgaben vor allem die musikalische Umrahmung bei den Generalversammlungen der Feuerwehr und des Alten Blomberger Schützenbataillons, die Auftritte auf den Schützenfesten in Blomberg, Brakel­siek, Lothe und Siekholz und natürlich, die nach wie vor stattfindenen Kreisverbandsfeste der lippischen Feuerwehren. Auch die Tradition, zu Hochzeiten, Polteraben­den, Silberhochzeiten und runden Geburtstagen ein Ständchen zu bringen ist erhalten ge­blieben.
Jedes Jahr finden auch zu verschiedenen Anlässen Auftritte in Blomberg statt, so zum Beispiel zum Stadtfest, zum Burgfest, zum Kartoffelfest, zum Martinsumzug, zum Weihnachts­markt oder auch anlässlich des Volkstrauer­tages. Ferner werden auch die Programme von be­freundeten Vereinen zu den unterschied­lichsten Anlässen musikalisch mitgestaltet. Alle fünf Jahre seit 2003 findet ein Jubiläumskonzert des Musikzuges in Blomberg unter der Leitung von Dietmar Hilger statt. Natürlich darf auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. So ist es Tradition, dass in jedem Frühjahr ein Schnatgang, im Sommer ein Grillabend und im Dezember eine Weihnachtsfeier stattfindet. Der Musikzug besteht zur Zeit aus 18 aktiven Mitgliedern, einer Jugendgruppe aus 13 Mitgliedern und einer Flötengruppe aus 6 Kindern.

 

 
 
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Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Detmold
Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Detmold wurde im Mai 1949 gegründet. Aus kleinen Anfängen entwickelte sich durch persönliche Einsatzbereitschaft und Fleiß aller Kameraden ein Zug, der heute noch einen klangvollen Namen führt. Mit den Jahren kamen noch Mädchen dazu, die als Flötistinnen mit ihren Stimmen zur Verstärkung eingebaut wurden. Durch ständige Teilnahme an Wettstreiten und Freundschaftstreffen auch über die Grenzen des Lipperlandes hinaus, wurden große Erfolge und Erfahrungen gesammelt. (Von 64 teilgenommenen Wettstreiten konnte 57 Mal der erste Platz belegt werden). Am 8. und 9. Mai 1999 wurde 50-jähriges Jubiläum gefeiert. In jedem Jahr erfreut der Spielmannszug mit seiner Musik viele Leute in Lippe und überörtlichen Veranstaltungen. Die Übungsräume befanden sich bis 2005 auf der Feuerwache in Detmold. Durch die Neubaumaßnahmen zog der Spielmannszug nach nunmehr 40 Jahren auf die Wache in Remmighausen. So wird im Versammlungsraum des Löschzuges Remmighausen jeden Freitagabend ab 19.00 Uhr fleißig geübt.

Die Tambourmajore des Spielmannszuges:
1.  Reinhard Strolo von 1949 – 1974
2.  Bernhard Schumiki (Stellvertreter)
3.  Hans Knust von 1975 – 1980
4.  Hans Klein (Stellvertreter)
5.  Reinhard Gras von 1980 – 2005
6.  Dirk Beermann seit 2005

Als neuer Spielmannszugführer wurde am 17.02.2006 Dietmar Peltz als Nachfolger von Reinhard Gras bestellt.

 
 
 
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Musikzug Heiden
Der Musikzug besteht seit dem 24.06.1971.

Seine Gründungsmitglieder waren:
1.  Ludwig Kerschl
2.  Dieter Kükenshöner
3.  Fritz Holtmann
4.  Walter Hellmeier
5.  Erich Hemmelmann
6.  Jürgen Neddermann
7.  Horst Büschemann
8.  Uwe Hein
9.  Wolfgang Schiweck
10. Karl-Heinz Kükenshöner
11. Karl-Heinz Moshage

Am 30.12.1971 fand die erste Mitgliederversammlung statt. Ludwig Kerschl wurde zum musikalischen Leiter und Dieter Kükenshöner zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der erste öffentliche Auftritt erfolgte am 11.03.1972 in Hörste anlässlich der Generalversammlung der Gesamtwehr. Die musikalische Ausbildung übernahm am 02.08.1973 Werner Pooch. Er wurde Nachfolger von Ludwig Kerschl. Am 06.01.1979 wurde Norbert Winter zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er löste Dieter Kükenshöner ab. 1981 besteht der Musikzug 10 Jahre. Zu diesem Zeitpunkt war eine Feier aufgrund der schwachen Besetzung und aus terminlichen Gründen nicht möglich. 1982 übernahm Norbert Winter die musikalische Leitung des Musikzuges, da Werner Pooch durch Krankheit ausfiel. Am 10.10.1982 beteiligte man sich an einem Wertungsspiel des Landesfeuerwehrverbandes in Hamm. Dabei erhielt man in der höchsten Wertungsklasse die Silbermedaille. Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 24.03.1983 trat Norbert Winter die offizielle Nachfolge von Werner Pooch an. Am 13.02.1986 wurde Horst Büschemann zum 1. Kassierer und zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Im März 1987 fand die offizielle Verabschiedung von Werner Pooch statt. Für wenige Monate übernahm in diesem Jahr Dirigent Radeck die musikalische Leitung. Norbert Winter wurde Kreisstabführer. Von Januar bis Mai 1988 wurde Winfried Kraft die musikalische Leitung übertragen. Er schied dann aus dem Musikzug aus. Das Amt wurde wieder Norbert Winter übertragen, der es bis heute ausführt.

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Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Lage
Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Lage wurde im Jahr 1914 gegründet. Er ging hervor aus den Militärmusikern des in Detmold stationierten 55er Infanterieregiments Graf Bülow von Dennewitz. In der wechselvollen Geschichte dieses Zuges, insbesondere zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg, führte er verschiedene Namen. Erst im Jahr 1954 wurde er in die Freiwillige Feuerwehr Lage eingliedert. Er ist einer der wenigen Züge in Deutschland, der ohne Unterbrechung – auch in den Kriegsjahren – durchgehend bestanden hat. Der Name des unvergessenen Tambourmajors Adolf Heuwinkel ist aus der Geschichte der Stadt Lage und dieses Zuges nicht wegzudenken. Heuwinkel kam von der Militärmusik des 55er Infanterieregiments und leitete von 1914 bis zum Jahre 1960 den Spielmannszug. Die von Heuwinkel gegründete Tradition wurde von Wilhelm Johannesmann viele Jahre fortgesetzt. Den Tambourstab führen nach Adolf Heuwinkel (1960): Günther Obendiek, Heinz Pieper, Herbert Klocke und Ernst Möller. Seit 1996 leitet Jörg Duwe den Spielmannszug. Besondere Beachtung wird der Jugendarbeit zuteil. Fast alle erwachsenen Mitglieder des Spielmannszuges sind aus der Jugend hervorgegangen. Die Ausbildung des Spielmannszugnachwuchses wird von vier Kameradinnen und Kameraden übernommen. Ab dem zehnten Lebensjahr können Kinder und Jugendliche den Weg in diese Musik wählen. Nach etwa zwei Jahren werden sie dann in den  Zug integriert und nehmen an den ersten Auftritten teil. Das Hauptbetätigungsfeld des Spielmannszuges sind die dienstlichen und geselligen Veranstaltungen innerhalb der Feuerwehr. Bei mehreren Auftritten in Österreich (St. Lambrecht und Murau) und England (Horsham) stellte der Spielmannszug sein Können unter Beweis. Fernen wurden in den vergangenen Jahren gute Plätze bei musikalischen Wettstreiten belegt. Auffallend bei den musikalischen Darbietungen ist die breite Palette an Armeemärschen klassischer Prägung. Diesen Ursprung der Marschmusik ist dieser Spielmannszug bis in die heutige Zeit treu geblieben. Viele Angehörige des Spielmannszuges sind auch im Feuerwehreinsatzdienst aktiv.

 
 
 
 
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Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Oerlinghausen
Im Reglement der 8 Punkte stehen, dass die Kapelle als eine der Abteilungen im Feuerwehrkorps aufgenommen wird, dass andererseits die Wehr zur Beschaffung von Instrumenten beiträgt und die Kosten für Unterricht und Noten übernimmt. Die Empfänger von Instrumenten etc. verpflichten sich zur schonenden Behandlung derselben. Die Wehr erstellt einen von der Kapelle vorgeschlagenen Dirigenten. Übungsabende werden festgelegt und wer ohne Entschuldigung fehlt oder zu spät kommt, zahlt 20 bzw. 10 Pf. in die Kasse. Wer sogar ohne Genehmigung austritt, zahlt 10 Mark Strafe für erhaltenen Unterricht – so streng waren die Sitten. Die Generalversammlung genehmigte den Vorstandsbeschluss und damit die Errichtung der Kapelle nach dem von diesem vorgelegten Reglement und die Bestellung des 1. Dirigenten Heinrich Vorwerk, der nach Rücksprache auch das Amt übernimmt. Herr Heinrich Vorwerk war nach Abschluss seiner Militärmusikzeit beim Badischen Leibregiment 109 in Karlsruhe und Versetzung zum 6.Westfälischen No. 55 nach Detmold im Jahre 1883 als Gerichtsdiener zum Amtsgericht nach Oerlinghausen gekommen. Hier hat er auch bald die musikalische Leitung des Gesangvereins Eintracht übernommen. Durch Aufruf zum Spenden in der Einwohnerschaft Oerlinghausens ist dieselbe "freudig nachgekommen" vermerkt das Protokoll, sodass schon bald mit den ersten Proben begonnen werden konnte. Einen einmaligen Fundus an Geldreserve sicherte sich die neue Feuerwehrkapelle in Werbung für eine passive Mitgliedschaft, von der monatlich pro Mitglied 25 Pf. Beitrag eingingen und zu der alles was Rang und Namen hatte, sich eintrug. Sogar vier Damen der Gesellschaft wurden passive Mitglieder: Frau Melm, Frau C. Elmendorf, Frl. Freytag, Frau S. Asemissen. Der erste öffentliche Auftritt, vermerkt im ersten Protokollheft, scheint ein Konzert im "Wilden Jäger" (Hedwigsheim) beim Wirt Bollhöfer gewesen zu sein, wo 43,80 Mark eingenommen wurden. Es folgen Eintragungen über verschiedene Auftritte und "Ausflüge", wobei damals Schlittenpartien im Winter eine Vorliebe gewesen sind. Die Jahrhundertwende wurde wohl mit besonderen Veranstaltungen begangen, aber auch Wohltätigkeitskonzerte fürs Mariannenstift und für die Brandgeschädigten in Schlangen und Berlebeck waren auf dem Programm. Das zu Geburtstagen von Kaiser, Fürst und Grafregenten aufgespielt wurde, war klar, aber auch z. B. eine Veranstaltung "zum Besten der Buren" in Südafrika vermerkt der 13. April 1902. Am 10.Juni 1903 war bei Gastwirt Reuter ein "Abendkonzert mit Bogenlicht", erstmals Elektrizität in Oerlinghausen. Und am 28.9. wurde der 1. Zug auf der neuen Strecke Oerlinghausen – Lage mit Musik begrüßt. Am 10.9.1904 wurde zur ersten mechanischen Weberei der Fa. Carl Weber & Co. Haushebung begangen, natürlich war die Feuerwehrkapelle dabei. Am 9.5.1905 wurde zu Friedrich Schillers 100. Todestag eine Feier der Schulen am Marktplatz gehalten, wo eine Schillereiche gepflanzt wurde, die heute noch steht (Polizeivorplatz). Auch Wettschwimmen im Schopkebad wurde mit Musik begangen. Im Jahre 1907 kam ein neuer Steuerheber nach Oerlinghausen, ein Heinrich Thiede, der bei der Regimentsmusik der 55er gewesen. Er wurde der neue Kapellmeister auch von der Feuerwehrkapelle. In all den Jahren war natürlich die Kapelle auch bei den Schützenfesten mit dabei und das ist bis heute so geblieben. Das alles sind nur Ausschnitte vom vielen Wirken der jungen Feuerwehrkapelle in und um Oerlinghausen. Im Jahre 1912 gaben sich die Spielkameraden nun aufgrund von verschiedenen Unklarheiten und Fehlens von Richtlinien neue Statuten, die für alle und für die Zukunft gelten und die es ermöglichen sollten, einen besseren und reibungslosen Dienstverlauf zu garantieren. Diese Statuten sind nie aufgehoben worden und dienen heute noch der Kapelle bei schwierigen Situationen zur Handhabe und Regelung von Missverständnissen. So ging das bis zum 1. Weltkrieg hin, wo die noch nicht Eingerückten mit den 1915 in Oerlinghausen stationierten Ersatzbataillon 145 sich vereinigte und bis 1916 noch Musik gemacht hat. 1916 schlief der Musikbetrieb dann ein. Gleich nach dem Krieg, 1919, sammelten aber frühere Mitglieder wieder das Kapellengut und begannen wieder mit Spielproben. Dirigent wurde 1920 Gastwirt Heinrich Becker, 1922 aber endgültig Max Nehry, der in den 20er Jahren die Kapelle zu einem guten Klangkörper formte, wie es in der Niederschrift heißt. Im 3. Reich bekam die Kapelle vorübergehend auch den Namen "Musikzug der Feuerlöschpolizei", bis 1940, wo dann durch den 2. Weltkrieg die Musik wieder eingestellt werden musste. Nach dem 2. Weltkrieg kamen die ersten Männer der Feuerwehrkapelle 1947 wieder zusammen, wo erstmals das Material im ehemaligen Probelokal "Essener Hof" (heute Stadtschänke) gesichtet wurde. "Die Schränke waren erbrochen und vieles Kapellengut war nicht mehr da. Es sah wüst aus." So lautete das Protokoll. Aber unverdrossen gingen die ersten wieder an die Arbeit und nach und nach kamen auch entlassene Kameraden aus der Gefangenschaft wieder dazu. Langsam ging es aufwärts und konnten die ersten öffentlichen Auftritte 1949 vermeldet werden. Die ganzen Jahre nun bis nun jetzt das 100jährige gekommen ist, sind in Höhen und Tiefen die Männer im Blauen Rock durch diese Zeit gegangen, vom ersten langjährigen Dirigenten nach dem zweiten Weltkrieg, Heinrich Fillies über Rudolf Pankoke bis zu Karl Stute, der nun aber wegen Alters aufgeben muss. Danach gab es verschiedene Phasen mit unterschiedlichen Dirigenten. Die längste Zeit hat das Orchester unter der Leitung von Antony Muller bis Mitte 2000 gestanden. Danach war der studierte Kirchenmusiker Marc Waskowiak bis Dezember 2002 der Leiter und gab dem Musikzug seine ganz eigene musikalische Ausrichtung bevor er aus beruflichen Gründen auf die schöne Insel Norderney wechselte. Seit Januar 2003 liegt die musikalische Leitung in den Händen von Jörn Diekmann. Neben dem kontinuierlichen Repertoireaus- und umbau zeigt sich dieser Dirigent sehr experimentierfreudig und so hat der Musikzug Oerlinghausen im Juni 2005 unter seiner Leitung erstmalig das Kindermusical FREUDE von Kurt Gäble für Solosänger, Kinderchor, Ballett und Blasorchester im Niklas-Luhmann-Gymnasium uraufgeführt. Die Premiere war ein riesiger Erfolg und so entschloss man sich, dieses Musical noch drei Mal aufzuführen. Eine vergleichbare Veranstaltung hatte es in der Feuerwehrmusik des Kreises Lippe noch nicht gegeben. Seit 2004 engagiert sich Jörn Diekmann auch im Kreis Lippe für die musiktreibenden Züge als stellvertretender Kreisstabführer. Zusammen mit Kreisstabführer Otmar Akemeier-Mehret gelang den beiden im Sommer 2006 die musikalische Durchführung des ersten Kreismusikfestes seit vielen Jahren, anlässlich des 80jährigen Bestehens des Musikzuges Schlangen. Auch für das Kreismusikfest 2009 zeigen Otmar und Jörn wieder die Verantwortung für Musik und Durchführung.

 
 
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Musikzug Schlangen der Freiwilligen Feuerwehr Schlangen
Im Jahre 1926 wurde die Feuerwehrkapelle Schlangen gegründet. Gastwirt Wilhelm Koch hatte sich besonders eingesetzt und mit den aktiven Löschmännern Spenden zur Beschaffung von Instrumenten gesammelt. Der erste Dirigent Adolf Nieweg aus Lage scharrte schon nach kurzer Zeit 15 Musiker um sich. Im III. Reich wurde auch die Feuerwehrkapelle umfunktioniert. Nach Beendigung der Kriegswirren war auch die Kapelle zusammengebrochen. Die Menschen hatten nun andere Sorgen und die Instrumente waren nach Ost und West verschwunden. Heinrich Göbel mobilisierte im Jahre 1956 die aktiven Kameraden der Feuerwehr, die von Haus zu Haus gingen und Spenden für den Musikzug der Feuerwehr sammelten. Im Dezember 1956 wurde der erste öffentliche Auftritt unter der musikalischen Leitung von Hans Schwob gewagt. Unter seiner Stabführung entwickelte sich der Musikzug zu einer festen Größe in der Gemeinde Schlangen als auch bei auswärtigen Veranstaltungen. Im Jahre 1976 wurde die Männerdomäne im Musikzug gebrochen. Die ersten Musikerinnen wurden nach anfänglicher Skepsis voll in die Gemeinschaft integriert. Neben einer Vielzahl von Auftritten kam auch die Kameradschaft nicht zu kurz. Bereits seit den 60-iger Jahren wurden im Zweijahresrhytmus gemeinsame Fahrten, die schon viele fröhliche Stunden brachten, unternommen. Nachdem Hans Schwob nach über 30 Jahren den Taktstock für immer aus der Hand gelegt hatte, übernahm Karl-Heinz Tilly im Jahr 1990 die musikalische Leitung des Musikzuges. Mit einer Vielfalt von Musikstücken wurde unter Karl-Heinz Tilly die gesamte Sparte der Unterhaltungsmusik abgedeckt. Nachdem weitere 12 Jahre ins Land gingen, übernahm Matthias Birwe 2002 die musikalische Leitung. Auch wenn er heute Bucklar heißt, hat sich die Person nicht geändert. Wir sind z.Z. 35 aktive Musikerinnen und Musiker zwischen 12 und 76 Jahre. Wir bilden interessierte Anwärter aus und stellen, soweit vorhanden, Instrumente zur Verfügung. Wir freuen uns über jeden > Neuzugang, der gemeinsam mit uns "In Harmonie vereint" musizieren möchte.  
 
 
 
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Musikzug Schwalenberg der Freiwilligen Feuerwehr Schieder-Schwalenberg
Der Musikzug Schwalenberg der Freiwilligen Feuerwehr Schieder-Schwalenberg mit seiner heutigen Einsatzstärke von 24 Mitgliedern zuzüglich 2 in der Ausbildung befindlichen Jugendlichen, kann auf eine 100-jährige Tradition zurückblicken. Schon 1909 – zwei Jahre nach der Wehrgründung – wurde die Feuerwehrkapelle erstmals protokollarisch erwähnt. In den 90 Jahren seines Bestehens haben sich die Kapellmeister der Anfangsjahre, August Röhne sen., danach dessen Sohn August Röhne ganz besondere Dienste erworben. In der Folgezeit, die von Höhen und aber auch von Tiefen gekennzeichnet war, erreichte der Musikzug seine heutige Stärke von 17 Musikern und 16 Musikerinnen. Der Musikzug verfügt über ein reichhaltiges und beachtliches Repertoire und ist mit seinen vielen Veranstaltungsauftritten in ganz Lippe und darüber hinaus ein gern gesehener Klangkörper. Hierbei muss darauf hingewiesen werden, dass keiner der Kameraden und Kameradinnen sich aus dem Kreis der Berufsmusiker rekrutiert. Der Musikzug stellt eine gute Symbiose aus jung und alt da. So ist der jüngste Musiker 12 und der älteste Musiker 80 Jahre alt. Besonders unsere Alterskameraden K.–H. Fürchtenicht (Musikzugführer a. D.), Günther Dreyer (Trommel), Wolfgang Prause (Tenorhorn), Reinhold Semrau (Flügelhorn), Walter Deppenmeier (Flügelhorn) und Heinz Stock (Es-Horn) spielten und spielen noch im hohen Alter mit und waren Leistungsträger des Musikzuges. Heinz Stock, der gerade seinen 80. Geburtstag vollendet hat, feierte 2008 sein 60-jähriges Bühnenjubiläum. 1 Kamerad versieht zusätzlich noch seinen Dienst im Löschzug Schwalenberg. Bedingt durch die immer mehr gewordenen organisatorischen Aufgaben, die der Vorstand eines Musikzuges zu bewältigen hat, wurde die Stabführung und die Musikzugführung aufgeteilt.

Der jetzige Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Musikzugführer: Klaus Begemann

Stellv. Musikzugführer: Andreas Meyer, Jens Durgeloh
Musikalischer Leiter: Henrik Drüke
Übungsleiter und Dirigent: Zbigniew Watorowski
Schriftführerin und 1. Kassiererin: Julia Drüke
2. Kassiererin: Astrid Bolte

Seit der Gründung des Musikzuges hatte der Musikzug folgende Musikzugführer:
August Röhne sen. (1909 – 1945)
August Röhne (1945 – 1966)
K.–H. Fürchtenicht (1966 – 1974)
Rolf Wedeking (1974 – 1980)
K.–H. Fürchtenicht (1980 – 1987)
Jörg Engel (1987 – 1989)
Ralf Scharnofske (1989 – 1992)
Anja Amsel (1992 – 1993)
Otmar Akemeier-Mehret (1993 – 2008)
Klaus Begemann (seit 2008)





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