Leistungsnachweis 2007

5.5.2007 | Nachrichten

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Der Wettstreit der 999
Lippes Blauröcke in Oerlinghausen:
Technische Fertigkeiten und sportliche Leistung gefragt

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Oerlinghausen. Wer am Samstag in Oerlinghausen unterwegs war, wird im ersten Moment an einen Großeinsatz der Feuerwehr geglaubt haben. Vor allem auf dem Schulhof des Niklas-Luhmann-Gymnasiums und auf dem Parkplatz der Firma Oetker standen unzählige rote Einsatzfahrzeuge. Doch weder Großbrand noch Übung ließen die Blauröcke aus ganz Lippe in die Bergstadt anrücken.

Einmal im Jahr treffen sich die Wehren des Kreises, um in einem Wettbewerb gegeneinander anzutreten und ihre Leistungsfähigkeit zu testen. Am Samstag war die Freiwillige Feuerwehr Oerlinghausen an der Reihe, die Leistungsbewertung auszurichten. Eine große Herausforderung für Stadtbrandmeister Thomas Kronshage und sein Team, denn 111 Gruppen mit jeweils neun Mitgliedern hatten sich im Vorfeld angemeldet. Oder anders ausgedrückt: 999 Feuerwehrleute wollten betreut werden.

Vier Aufgaben warteten auf die lippischen Blauröcke. Dabei kam es nicht
nur auf technische Fertigkeiten an. Auch die sportlichen Leistungen der
Frauen und Männer wurden bewertet. Auf dem Sportplatz des Schulgeländes
waren Schnelligkeit und Kletterkünste gleichermaßen gefragt. In einem
Staffellauf über 450 Meter galt es, eine zehn Meter lange Röhre zu
durchqueren und eine zwei Meter hohe Wand zu überwinden. „Maximal zwei
Minuten darf das dauern”, erklärte Wolfgang Schlösser vom Lippischen
Feuerwehrverband.

Feuerwehrtechnik war auf dem Parkplatz der Firma Oetker gefordert und
lockte viele Schaulustige an. Zu sehen gab es viel, denn ein
Löschangriff sollte hier simuliert werden. Auf das Zeichen von Michael
Grüttemeier, Wehrführer aus Kalletal, wurden Schläuche ausgerollt,
Pumpen angeschlossen und Löschmittel gemischt, alles in möglichst
kurzer Zeit. Die vorgegebenen fünf Minuten unterboten die Löschgruppen
aber locker und spritzten schon nach dreieinhalb Minuten die
Zielscheiben ab.

Entscheidend war aber nicht die Zeit, wie Wolfgang Schlösser erklärte,
sondern die Fehlerquote. Etwa 90 Fehler kann man bei einem Löschangriff
machen. Während für den Laienzuschauer nur das Wasser interessant war,
das am Ende aus dem Rohr spritzte, achtete das geschulte Auge unter
anderem darauf, ob die Schläuche richtig herum angeschlossen und die
Abläufe von den Wehrleuten korrekt eingehalten wurden. Für so manche
Löschgruppe wurde es knapp, denn im Laufe der Leistungsbewertung
durften maximal 15 Fehler gemacht werden.

Neben Löschangriff und Staffellauf flossen auch noch die Ergebnisse
einer Prüfung mit feuerwehrtechnischen Fragen und eines Wettbewerbes im
Knotenknüpfen in die Gesamtwertung ein. Drei Gruppen mussten am frühen
Nachmittag schon vorzeitig die Rückreise antreten, weil sie die
Fehlergrenze überschritten hatten. „So etwas ist natürlich ärgerlich”,
kommentierte Schlösser.

Für die anderen Teilnehmer gab es am Ende eine verdiente Urkunde.
Sieger wurden allerdings nicht gekürt, denn „es zählt allein der Spaß
und das Dabeisein”.


Einer war sogar schon zum 30. Mal dabei: Ulrich Meier aus
Schieder-Schwalenberg macht seit 1977 bei der jährlichen
Leistungsbewertung mit. „Das ist eine ganz enorme Leistung”, betonte
Karl-Heinz Brakemeier vom Lippischen Feuerwehrverband.


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