Feuerwehrleute aus sechs Gemeinden bestanden den Atemschutzlehrgang

8.11.2006 | Nachrichten

Praktisch ging´s bis zur Leistungsgrenze
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Lügde. (afk). Lachen konnten sie zum Schluss doch wieder alle, aber die Ausbildung zum Atemschutzträger bei der Feuerwehr ist schon eine nicht zu unterschätzende Anstrengung. 23 Aktive (darunter vier Frauen) der freiwilligen Feuerwehren Barntrup, Blomberg, Dörentrup, Extertal, Lügde und Schieder-Schwalenberg haben sich dieser strapaziösen Ausbildung freiwillig unterworfen und in 36 praktischen und theoretischen Stunden an mehreren Wochenenden die wesentlichen Kenntnisse in der Brandbekämpfung unter Einsatz von Pressluftgeräten erlernt.

"Das ist eine der härtesten Ausbildungen, die es bei der Feuerwehr gibt, denn hier muss jeder körperlich und psychisch an seine Leistungsgrenzen gehen", erklärt Jörg Jakob, stellvertretender Stadtbrandmeister von Lügde als Sprecher der Image Ausbildungsgemeinschaft, die die Gemeinden aus dem Lippischen Südosten eingegangen sind. Es ist schon psychisch eine enorme Überwindung in verqualmte, undurchschaubare und unbekannte Räume hineinzugehen, wohl wissend, dass die eigene Gesundheit an einer Pressluftflasche hängt. Chemische Substanzen im Rauch verbrannter Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände gefährden dabei die Gesundheit von Feuerwehrleuten im Einsatz. Zur Sicherheit und um einem erhöhten Erkrankungsrisiko entgegen zu wirken, wird  dem Atemschutz bei der Feuerwehr verständlicherweise große Bedeutung beigemessen. Aber selbst die vor der Ausbildung bekannten Anstrengungen halten die Feuerwehrleute nicht davon ab, die Herausforderung anzunehmen. Wie Jörg Jakob bestätigt, muss man sich zur Zeit beim Nachwuchs für Atemschutzträger keine Sorge machen, denn die Nachfrage nach dieser Ausbildung wächst ständig, so dass bereits jetzt feststeht, dass im Jahr 2008 statt bisher einem sogar zwei Lehrgänge für die sechs lippischen Gemeinden angeboten werden sollen.

Am Anfang der Ausbildung steht für alle eine intensive medizinische Untersuchung durch Ärzte, die selbst durch Zusatzqualifikationen für diese Aufgabe zugelassen sein müssen. Jedoch mit dieser ärztlich nachgewiesenen und bestätigten körperlichen Fitness ist es längst nicht getan, denn im späteren Verlauf der Ausbildung müssen alle durch eine eigens in Lemgo eingerichtete Atemschutzstrecke, in der höchste körperliche Belastungen unter schwersten äußerlichen Bedingungen abverlangt werden. Die Atemluft kommt dabei ausschließlich aus der Pressluftflasche auf dem Rücken. Neben viel Theorie kommt es aber auch zu Einsätzen unter realistischen Bedingungen: So war diesmal im Rahmen einer Übung eine verletzte Person aus einem Schacht in der Kläranlage Elbrinxen zu bergen, wobei diese Bergung natürlich auch unter vollem Atemschutz erfolgen musste. Die Ausbildungsmodule werden auf die sechs lippischen Mitgliedsgemeinden der Ausbildergemeinschaft verteilt und jedes Mitglied stellt auch einen Ausbilder. "Der abschließende Teil mit praktischen Übungen und der schriftlichen Abschlussprüfung wird dann hier in Lügde durchgeführt, weil wir hier die Möglichkeit vor Ort haben, die Atemflaschen am Kompressor wieder zu füllen. Das vereinfacht das Verfahren erheblich", erklärt Jakob, der die großartige Stimmung und die Leistungsbereitschaft dieses jetzt zu Ende gegangenen Lehrgangs lobt: "das passte auch menschlich großartig und alle waren hoch motiviert." Lediglich zwei Teilnehmer mussten im Verlauf des Lehrgangs bei den Leistungstests aufgeben. Unter den erfolgreichen Absolventen waren mit Ina Priss, Manuela Galsterer, Nicole Brehm und Saskia Tschierschke auch vier junge Frauen.





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